
Das Museum Insel Hombroich zeigt am 10. Oktober den Film „Gotthard Graubner – Farb-Raum-Körper“ im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus des Malers. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es ein Regiegespräch mit Tilman Urbach, moderiert vom Künstler und ehemaligen Graubnerschüler Hans-Willi Notthoff.
Fast drei Jahre lang – von 2010 bis 2013 – hat Tilman Urbach den Pionier der abstrakten Farbmalerei mit der Kamera begleitet – bei Ausstellungen in Paris oder Bottrop ebenso wie bei regelmäßigen Besuchen im Hombroicher Atelier. Dabei gewährt der Maler Einblicke in den Schaffensprozess seiner Werke. „Ich bin nicht der Erfinder, sondern der Finder“, sagt er etwa lakonisch und berichtet von dem Schwamm, den er sich als junger Künstler aus Geldmangel statt eines Pinsels zugelegt hatte. Eines Tages habe er erkannt, dass die aufgesogene Farbe dem Schwamm einen Körper gebe – so sind seine berühmten „Farbraumkörper“ entstanden. In anderen Szenen sieht man, wie der Maler eben jene Farbkissen mit körpergroßen Pinseln bearbeitet, wie er Schicht um Schicht aufträgt, bis der richtige Effekt entsteht. Er erzählt von seinen Antriebskräften, aber auch von Zweifeln und Widerständen. Der in München lebende und in Kaarst aufgewachsene Filmemacher Tilman Urbach stellt nur gelegentliche Fragen aus dem Off. So gibt es auch viele stille Momente, in denen nur Graubners Atem oder das Wischen seines Pinsels zu hören sind. Die Premiere von „Gotthard Graubner – Farb-Raum-Körper“ fand auf den 48. Internationalen Hofer Filmtagen statt. Danach kam der Film in die deutschen Kinos.
Die Besonderheit des Filmabends: Er findet inmitten der aktuellen Ausstellung „Gotthard Graubner – im Zentrum die Farbe“ statt. Radierungen, Aquarelle und Gemälde aus den 1960er bis 80er Jahren, die sich durch eine stark meditative und sinnliche Qualität auszeichnen, treten hier in einen Dialog mit Bildern von Lovis Corinth, Jean Fautrier und Kurt Schwitters sowie mit historischen Plastiken aus China. Die Ausstellung ist noch bis zum 3. November 2024 zu sehen.
Der Film startet um 18 Uhr, ein kostenloses Ticket ist erforderlich.
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